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MGUS als Risikofaktor für Wirbelkörperfrakturen

Die MGUS wird sehr häufig als benigne und nicht therapiebedürftig eingestuft. Potenziell besteht jedoch ein erhöhtes Risiko für eine Organschädigung durch Toxizität des monoklonalen Immunglobulins oder die freien Leichtketten oder auch andere bisher noch nicht bekannte Pathomechanismen. Am meisten gefährdet sind dabei die Nieren, das Nervensystem und die Knochen.

 

So gibt es ein 1,4- bis 2,5-fach erhöhtes Risiko für alle Frakturen bei der MGUS und ein 6,3-fach erhöhtes Risiko für vertebrale Frakturen. Liegen Lambda-Leichtketten vor, ist das Risiko für vertebrale Frakturen deutlich erhöht (4,32-fach). Etwa die Hälfte der Wirbelkörperfrakturen verläuft asymptomatisch und bei 30 % bis 50 % der nicht traumatischen Wirbelkörperfrakturen liegt die Knochendichte in einem Bereich von -1,0 bis -2,5.

 

Für eine MGUS besteht zunächst keine Indikation für eine osteospezifische Therapie, kommentierte Lange diese Daten. Liege jedoch eine Osteoporose vor, sollten Bisphosphonate oder Denosumab zum Einsatz kommen. In diesem Fall sollte die Knochenmarkpunktion in Erwägung gezogen werden. Da bei einem Großteil der Wirbelkörperfrakturen die Knochendichte keine Osteoporose detektiere, bedeute das, dass Röntgenaufnahmen zur Erfassung von Wirbelkörperfrakturen erforderlich seien und die DXA hier keine geeignete Methode zur Analyse des Frakturrisikos darstelle.

 

Unger L: MGUS und Knochenstoffwechsel. Osteoporose, Orthopädie & Rheuma 2019; 4: 20-23

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden