Mikroimmuntherapie sei eine low-dose Immuntherapie, die in das körpereigene immunologische Netzwerk regulierend eingreifen könne, indem sie ein dysbalanciertes Immunsystem wieder in die Immunhomöostase gezielt zurückführen kann. Sie könne therapeutisch sowohl auf die Immunstressoren wie Stress, Schlafstörungen, mikrobielle Belastungen als auch auf bereits entstandene chronische und autoimmune Prozesse immunologisch einwirken. Einen herausragenden Stellenwert haben in diesem Kontext angeblich auch die mikrobiellen Belastungen, insbesondere die Reaktivierungen der Herpesviren wie Cytomegalie- und Epstein-Barr Virus und das Varizella-Zoster-Virus.
Tatsächlich ist das Konzept ausgesprochen spekulativ, diese in der Regel sublingual verabreichten, extrem hoch verdünnten / homöopathisch potenzierten immuneigenen Substanzen (Zytokine, Interferone, spezifische Nukleinsäuren etc.) könnten gezielt Informationen an das Immunsystem übermitteln, um dessen natürliche Reaktionsabläufe bei zahlreichen Erkrankungen wiederherzustellen. Die entsprechenden Präparate werden typischerweise aus Belgien importiert.
So wird das Verfahren im DocCheck Flexikon zusammenfassend folgendermaßen beurteilt: „Die Mikroimmuntherapie hat eine fragwürdige Wirkrationale und ist aus pharmakologischer Sicht mit hoher Wahrscheinlichkeit wirkungslos.“
https://flexikon.doccheck.com/de/Mikroimmuntherapie
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden