Die medikamentöse krankheitsmodifizierende Therapie orientiert sich an der klinischen Verlaufsform, dem aktuellen Aktivitätslevel der Multiplen Skerose und möglichen Risikokonstellationen (z. B. Schwangerschaft, serologischer JC-Virus-Status). Aufgrund der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Substanzen, für die in randomisierten Studien Effektivität und Sicherheit belegt werden konnte, sind die vormals noch verwendeten klassischen Immunsuppressiva in den Hintergrund gedrängt worden und werden praktisch nicht mehr angewendet.
Das Kompetenznetzwerk Multiple Sklerose e. V. ( https://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de/ ) gibt in regelmäßigen Abständen ein komplettes Therapiehandbuch online ( https://ms-qualitaetshandbuch.de/ ) heraus, welches im Detail alle zugelassenen und regelhaft verwendeten Therapien der unterschiedlichen Verlaufsformen der MS beschreibt. Das Werk ist in der jeweils aktuellen Version online einsehbar.
Dieses Regelwerk sollte die Grundlage aller Therapieentscheidungen in der Betreuung von Patienten mit MS sein, um ein möglichst hohes Standardisierungsniveau zu erreichen, forderte Sitzer. Darin sind auch alle Nebenwirkungen der Substanzen aufgeführt. Des Weiteren sind Spezialsituationen (u. a. Schwangerschaft und MS) beschrieben.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden