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Mortalität bei Epilepsie ca. zwei- bis dreifach erhöht

Die erhöhte Mortalität erstreckt sich über die ganze Lebensspanne bis hin ins höhere Alter. Wichtig ist es dabei, im Kopf zu behalten, dass die Übersterblichkeit nur zu einem Teil auf direkt anfallsassoziierte Umstände, wie Sudden Unexpected Death in Epilpesy (SUDEP) oder anfallsbedingte Unfälle zurückzuführen sind. Diese lassen sich durch eine bestmögliche und rasche Therapie der Epilepsie am besten beeinflussen.

Auf der anderen Seite sind es Faktoren, die nicht direkt mit der Epilepsie bzw. epileptischen Anfällen assoziiert sind, welche aber auch zu einem großen Teil die Übersterblichkeit ausmachen, so Hamer. Dies sei ein Aufruf an die Behandler, nach signifikanten Komorbiditäten im Sinne von zerebrovaskulären Erkrankungen, Tumorerkrankungen oder gerade psychischen Erkrankungen jenseits der Epilepsie zu schauen und diese ebenfalls zu behandeln.

Offen bleibe dabei die Frage, warum Menschen mit Epilepsie eine so hohe Last an Komorbidität tragen. Hier reichen die Hypothesen von einem niedrigeren sozialen Status mit niedriger Gesundheitsfürsorge über die gegebene Assoziation zwischen der Ursache der Epilepsie und der Epilepsie selbst (z. B. beim Schlaganfall) bis hin zu syndromalen Überlegungen, dass eine (unter Umständen auch genetische) Disposition zu Erkrankungen in verschiedener Organsysteme führen könne.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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