Das erhöhte Risiko setzt sich dabei vor allem aus anfallsassoziierten Risiken (wie Status epilepticus, Verletzungen u. a.), einer erhöhten Suizidalität, aber auch aus der Mortalität bedingt durch die Grunderkrankung zusammen. Im Laufe des Lebens scheinen sich dabei die Risiken zu verschieben. Im mittleren Erwachsenenalter spielt SUDEP (Sudden Unexpected Death in Epilepsy, d. h. plötzliche und unerwartete Todesfälle bei Epilepsiepatienten) eine große Rolle, bei der Altersepilepsie dagegen vor allem die zugrunde liegende Ätiologie.
Überzeugend konnte aber auch gezeigt werden, dass das Mortalitätsrisiko umso mehr sinkt, umso besser die Epilepsie eingestellt ist. Das ist ein klarer Handlungsauftrag, betonte Hamer. In diesem Zusammenhang sei es gut zu wissen, dass die Evidenz immer größer werde, dass zumindest die große Mehrheit der modernen Antikonvulsiva nicht mit einer erhöhten Suizidalität einhergehe.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden