Der Diversität der verschiedenen Professionen innerhalb der Betreuung unter der Geburt wird durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen der Leitlinienerstellung Rechnung getragen. Zusammenfassend stellen weiterhin neuroaxiale Verfahren den Goldstandard im Rahmen der mütterlichen Analgesie dar, mit einer Remifentanil-PCA als Ausweichmöglichkeit im Falle vorliegender Kontraindikationen für die Durchführung einer rückenmarksnahen Regionalanalgesie.
Von strengen Nüchternheitsregeln im Rahmen einer komplikationslosen Geburt wird Abstand genommen; eine Nahrungsaufnahme (leichte Kost) ist nun während der gesamten Geburt – sofern sich keine operative Geburtsbeendigung anbahnt – erlaubt.
Insgesamt stärkt die S3-Leitlinie die Rolle der Hebammen in der Geburtshilfe sowie vor allem die Wünsche der Gebärenden für die Betreuung vor, während und nach der Geburt. Die zuvor praktizierte sehr liberale CTG-Überwachung wurde einer kritischen Bestandsaufnahme unterzogen, so Kranke. Die restriktiveren Empfehlungen zur Indikationsstellung tragen dem Umstand Rechnung, dass mit Blick auf die falsch positiven Befunde auch negative Konsequenzen dieses Monitoringverfahrens resultieren können, die es zu vermeiden gelte.
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (2020) S3-Leitlinie Vaginale Geburt am Termin. AWMF Registernummer 015-083. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-083.html
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden