Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Neue S3-Leitlinie zur Gicht

Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh) erstmals eine evidenzbasierte S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Gicht veröffentlicht. Im akuten Gichtanfall empfiehlt die aktuelle Leitlinie den Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten wie Colchicin, Glukokortikoiden oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR).

„Gerade hier sehen wir noch Defizite in der Versorgung. Denn eine rasche Symptomkontrolle ist von entscheidender Bedeutung, um den Schaden am Gelenk zu minimieren und die Schmerzbelastung der Patienten schnell zu lindern“, betonte Kiltz, die zusammen mit Anne-Kathrin Tausche, Dresden, die Leitlinienentwicklung koordiniert hatte.

Um chronisch erhöhte Harnsäurewerte als Ursache wiederholter Gichtanfälle zu vermeiden, empfiehlt die Leitlinie eine sogenannte „Treat-to-Target“-Strategie, bei der eine medikamentöse Senkung der Serumharnsäure auf Werte unter 6 mg/dl angestrebt wird. „Die Senkung der Serumharnsäure muss zielgerichtet erfolgen, um langfristige Gelenkschäden zu verhindern und damit entscheidend zur Lebensqualität der Patienten beizutragen“, erklärte Christof Specker, Präsident der DGRh aus Essen.

Dafür muss allerdings der Arzt für jeden einzelnen Patienten individuell den optimalen Zielwert ermitteln und die Medikation daran anpassen. Auf diese Weise lassen sich therapeutischer Nutzen und Belastung durch Medikamente ins Gleichgewicht bringen.

https://register.awmf.org/assets/guidelines/060-005l_S3_Diagnostik-Therapie-Gicht_2024-08.pdf

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

Tags