Bislang gab es keine Zweifel, dass die Kombination aus rapid eingeleiteter i.v.- Thrombolyse und nachfolgender Thrombektomie effektiver ist als eine der Prozeduren alleine. So konnte die i.v.-Thrombolyse in einem gesicherten Zeitfenster von 6 Stunden zu der mechanischen Thrombektomie kombiniert werden. Bei Nachweis einer typischen Bildgebungssignatur mit einem hohen Anteil rettbaren Gewebes konnte die Kombination („Bridging“) bis zu 9 Stunden appliziert werden.
Eine aktuelle Analyse bringt dann doch etwas mehr Erkenntnis: Offensichtlich ist der Zusatzeffekt der i.v.-Thrombolyse zeitabhängig. In den ersten 2,5 Stunden nach Symptombeginn ergibt sich ein Vorteil für die Patienten, die mit der Bridging-Therapie behandelt werden. Spätestens nach 3 Stunden nach Symptombeginn kann die Kombination sogar mit einem Nachteil für die Patienten einhergehen!
Dies ist eine relevante Erkenntnis, die das klinische Handeln beeinflussen kann, so Czihal.
Kaesmacher, J., Cavalcante, F., Kappelhof, M. et al. (2024). Time to treatment with intravenous thrombolysis before thrombectomy and functional outcomes in acute ischemic stroke: A meta-analysis. JAMA, 9, 764-777.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
