Es handelt sich um eine Störung, die durch unregelmäßige, chaotische, schnelle, unwillkürliche, multidirektionalen Augenbewegungen mit hoher Amplitude gekennzeichnet ist und auch im Schlaf unter den geschlossen Lidern sichtbar ist. Ursache ist eine zerebelläre Dysfunktion mit Störung hemmender Neuronen.
Bei gesunden Säuglingen kann es sich um ein gutartiges, vorübergehendes Phänomen bei Unreife des ZNS handeln, z. B. nach Impfungen. Opsoclonus kann jedoch auch Zeichen schwerwiegender Erkrankungen sein wie Neuralleisten- Tumoren (Neuroblastom, Ganglioneuroblastom), paraneoplastischen Erkrankungen, Myoklonus, kraniofazialen Dysmorphien, zerebellärer Ataxie, Herpes-simplex-Enzephalitis, Meningitis, hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie, parainfektiösen Erkrankungen, posteriorer Enzephalozele oder Hydrozephalus.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden