Er verwies auf wichtige aktuelle Arbeiten, die folgende Schlussfolgerungen zulassen:
Nur ein kleiner Teil der diagnostizierten Frakturen muss operativ versorgt werden. Das ist insofern besonders wichtig, als die Komplikationsrate – entgegen der landläufigen Meinung – doch recht hoch ist und die Möglichkeiten der sekundären Rekonstruktion begrenzt sind.
Patientenspezifische Implantate zeigen in vielen Publikationen hervorragende Ergebnisse. Das Prinzip, die frakturierte Seite spiegelbildlich zur gesunden Gegenseite mit einem individuell angefertigten Titanmesh-Implantat zu rekonstruieren, ist zweifellos bestechend. Allerdings werden die aufwändig herzustellenden patientenspezifischen Implantate überwiegend in Kliniken mit großer Expertise verwendet.
Zudem werden die meisten Patienten unter der Vorstellung einer zeitkritischen Indikation operiert. Das schränkt die Verfügbarkeit 3D-gedruckter Implantate ein. Auch spielen ökonomische Aspekte im klinischen Alltag eine zunehmende Rolle, so Kühnel.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden