Diese OP-Techniken sind aber vergesellschaftet mit einer hohen Nebenwirkungsrate im Hinblick auf die sexuelle Funktion, die Miktion und das männlichen Selbstbild. Entsprechend der aktuellen EAU-Leitlinie (2023) sollte die Behandlung des Primärtumors beim Peniskarzinom dementsprechend möglichst organerhaltend erfolgen, ohne jedoch die onkologische Kontrolle zu beeinträchtigen. Bei positivem Schnittrand (R1-Befund) sollte eine Nachresektion erfolgen.
Organerhaltende Strategien wie die Glansektomie mit Spalthauttransplantation minimieren die Störungen der Harn- und Sexualfunktion. In der Primärtherapie des Peniskarzinoms ist somit eine organerhaltende Therapie empfohlen, vor allem für low grade/stage Peniskarzinome.
Jedoch ist der Organerhalt mit einer höheren Lokalrezidiv-Rate assoziiert, gab Paffenholz zu bedenken. Ein Organerhalt sei – in Abhängigkeit vom T-Stadium – möglicherweise mit einem schlechteren Rezidiv-freien Überleben assoziiert. Daher sollte eine intensive Aufklärung des Patienten erfolgen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden