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Orthomolekulare Medizin auf Naturheilkunde-Kongress propagiert

So stellte etwa Martin Ladenberger in einem 3½-stündigen Seminar (mit 5 Fortbildungspunkten!) „Infusionskonzepte in der Orthomolekularen Medizin incl. Chelattherapie bei über 90 Indikationen“ vor mit „orthomolekularen Infusionsempfehlungen für über 90 Indikationen (z. B. ADHS, Schmerzsyndrome, Alzheimer, Kinderwunsch, Erschöpfungssyndrom, gehäufte Infekte, verzögerte Wundheilung, Altersbeschwerden, Z. n. Apoplex – Nachbehandlung, Z. n. Herzinfarkt, etc.)“.

 

Besonders herausgestellt wurden von ihm „neue Aminosäureinfusionen (z. B. bei allen Nervenerkrankungen, Allergien, Tumorerkrankungen, Burnout, chronisches Erschöpfungssyndrom, Diabetes mellitus Typ 2, Restless Legs, Hepatitis, alkoholische Hepatopathie, Defizite des Immunsystems, TH1-Immunschwäche, Diarrhoe auch bei Chemo/ Bestrahlung, Krebs, Leukämie und Lymphome, Multiple Chemical Sensitivity)“ sowie „Polyphenoltherapien i.v. mit Curcurmin, Resveratrol, Shogaol, Hypericin,
Artesunat etc.“
.

 

Dazu folgende kurze Anmerkungen:

·       Das Konzept der Orthomolekulare Medizin, wonach zahlreiche chronische Krankheiten auf eine Unterversorgung mit sogenannten Mikronährstoffen zurückzuführen seien und durch die Gabe hoher Vitamindosen, kombiniert mit Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren usw. behandelt werden sollen, sei „schlichtweg Unsinn“, erklärte Jürgen Schölmerich, ehemaliger ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurt am Main, auf dem Kongress „Viszeralmedizin 2019“ (um nur einen der zahlreichen Kritiker zu erwähnen).

·       Bei der Chelattherapie sind schwere Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen bekannt.

·       Eine medizinische Notwendigkeit für solche Infusionsbehandlungen ist somit in aller Regel nicht zu erkennen.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden