In Beobachtungsstudien und Fallserien zeigte sich eine Assoziation mit einer zu schnellen Korrektur der Natriumspiegel bei Hyponatriämie, weshalb sowohl die amerikanischen als auch die europäischen Guidelines zur Therapie der Hyponatriämie ein Limit für die Korrektur empfehlen (8 mmol/L innerhalb der ersten 24 Stunden, respektive 6 mmol/L bei einem hohen Risiko für eine osmotische Demyelinisierung). Als Risikofaktoren für eine osmotische Demyelinisierung werden Mangelernährung, Lebererkrankung, Hypokaliämie und Alkoholabusus angesehen.
Auch nach aktuellen Studiendaten lässt sich sagen, dass bei einem Natriumwert < 120 mmol/L oder bei Risikofaktoren für eine osmotische Demyelinisierung nach wie vor eine Korrektur des Natriumwertes > 8 mmol/L innerhalb von 24 Stunden vermieden werden sollte, so Christ-Crain: Nicht weil eine schnellere Korrektur häufig zu einer osmotischen Demyelinisierung führe, sondern weil dies in seltenen Fällen zu einer osmotischen Demyelinisierung führen könne, die für die betroffenen Patienten sehr gefährlich sei.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden