Ziel einer aktuellen Studie war es nun, die Wirksamkeit der osteopathischen Manipulation bei Fibromyalgie in einem kontrollierten randomisierten klinischen Setting zu bewerten. Eingeschlossen wurden 101 Patienten (94 Frauen). Diese wurden auf zwei Gruppen randomisiert: Osteopathische Behandlung oder Scheinbehandlung. Die Behandlung erfolgte durch erfahrene Ärzte für physikalische und rehabilitative Medizin und bestand aus 6 Sitzungen pro Patient über 6 Wochen.
Die Patienten füllten standardisierte Fragebögen zu Beginn der Studie, während der Behandlung sowie 6, 12, 24 und 52 Wochen nach der Randomisierung aus. Primärer Endpunkt war die Schmerzintensität (VAS) während des Behandlungszeitraumes. Sekundäre Endpunkte waren Müdigkeit, Funktionsfähigkeit und gesundheitsbezogene Lebensqualität.
Die osteopathische Behandlung führte zu einer Verringerung der Schmerzen im Vergleich zur Scheinbehandlung, aber nicht signifikant. Auch bei den sekundären Outcome-Parametern ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Schwerwiegende oder unerwünschte Ereignisse wurden nicht beobachtet.
Aufgrund der Ergebnisse scheint es nicht zu einer durchgreifenden Beschwerdelinderung bei Fibromyalgie durch osteopathische Anwendungen zu kommen, fasste Lange die Ergebnisse zusammen. Damit stelle eine Verordnung von Osteopathie keine sinnvolle Therapieoption dar.
Coste, J. et al. (2021). Osteopathic medicine for fibromyalgia: A shamcontrolled randomized clinical trial. Ther Adv Musculoskel Dis, 13, 1-13.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden