Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Ototoxizität häufig nach Cisplatin-haltiger Chemotherapie

Cisplatin-haltige Chemotherapien können durch eine periphere Schädigung spezieller sensorischer Neuronen in der Cochlea zu einem beidseitigen sensorineuralen Hörverlust führen. Als Risikofaktoren werden unter anderem die kumulative Cisplatin-Dosis, das Applikationsintervall, ein junges Alter, eine vorbestehende Hörschädigung, eine Niereninsuffizienz und bestimmte genetische Variationen diskutiert.

Derzeit existiert weder eine geeignete Prävention noch eine adäquate Therapie. Bei Kindern hat sich die Zugabe von Sodiumthiosulfat zur Cisplatin-haltigen Chemotherapie als otoprotektiv erwiesen, jedoch wurden in der Gruppe von Patienten mit disseminierter Erkrankung auch niedrigere Überlebensraten beobachtet. Dies war allerdings nur eine Subgruppenanalyse. Dennoch wird Sodiumthiosulfat bei erwachsenen Patienten derzeit in der Prophylaxe der Ototoxizität nicht empfohlen.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden