Er berichtete über eine aktuelle Studie aus China: Nach allen vorliegenden Daten, so stellt dieser Review fest, liegt die Ototoxizität des Cisplatins bei 20 % bis sogar 70 %. Sie zeichnet sich normalerweise als progressive bilaterale und irreversible Schwerhörigkeit aus. Hauptsächlich verursacht wird diese Haarzellschädigung durch eine apoptotische Aktivierung im kochleären Gewebe.
Zwar gibt es einige Substanzen, welche diese Wirkung abschwächen. Gleichzeitig schwächen sie dann aber auch die Antitumorwirkung des Cisplatins ab; ein Einsatz muss daher sorgsam abgewogen werden. Eine echte Alternative in der Tumortherapie wie auch einen wirksamen Schutz vor der ototoxischen Nebenwirkung gibt es, so diese Übersicht, bislang nicht.
Tang, Q. et al. (2021). Cisplatin-induced ototoxicity: Updates on molecular mechanisms and otoprotective strategies. Eur J Pharm Biopharm, 163, 60-71.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden