Das Aktionsbündnis Patientensicherheit setzt sich seit langem für eine verbesserte Sicherheitskultur als wichtigsten Baustein zur Verbesserung der Patientensicherheit ein. Dazu gehört insbesondere ein offener Umgang mit Fehlern und (Beinahe-) Schäden in der medizinischen Versorgung, um zum Beispiel für die Zukunft zu lernen.
„Klinisches Risikomanagement ist unabdingbar für die Patientensicherheit und für die Resilienz in der gesamten Gesundheitsversorgung“, betonte Hecker. Entscheidend dafür sei, wie die Führung vor Ort die Methoden und Instrumente anerkenne und unterstütze und wie diese gelebt und in das alltägliche Handeln integriert werden. „Entscheidend ist die Kultur“, so Hecker.
Die aktuelle KhaSiMiR 21-Krankenhausstudie zeigt deutlich auf – insbesondere im Vergleich der Jahre 2010 / 2015 / 2022 – dass in Deutschland die notwendigen Methoden und Instrumente inzwischen implementiert wurden. Die Ergebnisse der Studie weisen allerdings auch darauf hin, dass bei grundsätzlich erweitertem Einsatz von einzelnen Instrumenten zur Erhöhung der Sicherheitskultur die Nutzung der unterschiedlichen Instrumente und die Ausprägung der Sicherheitskultur im klinischen Alltag stark variieren. „Die Sicherheitskultur in Deutschland im Gesundheitswesen ist längst nicht dort, wo sie sein sollte“, stellte Hecker kritisch fest.
Daher sollten alle Akteure im Gesundheitswesen angeregt werden, die Methoden und Instrumente, die bereits implementiert seien, noch stärker zu nutzen. Als Beispiele seien hier das CIRS (Critical Incident Reporting-System) und Schadensfallanalysen zu nennen: Die Studie lasse den Rückschluss zu, dass die Anwendung dieser Instrumente nicht genügend von den Krankenhausleitungen unterstützt werde.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden