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Problematische DOAK-Spiegel in Notfallsituationen

Nach einer aktuellen Studie hatten Notfallpatienten mit schweren Blutungen oder dringlicher OP-Indikation extrem variable DOAK-Spiegel (0 bis 1.000 ng/ml). Global- Gerinnungsparameter wie Quick und PTT waren allenfalls unwesentlich verlängert und sind somit hier unbrauchbar; stattdessen wären Point-of-Care-Messverfahren für das Notfallmanagement erforderlich.

 

Die gemessenen Halbwertszeiten für die DOAKs waren zudem deutlich länger als in der Fachinformation angegeben, was darauf hinweist, dass die Substanzen in tiefen Kompartimenten gespeichert sein könnten, und damit auch nach 2 bis 3 Tagen noch signifikante Restspiegel und erhöhtes Rezidiv-Blutungsrisiko bestehen können. Apixaban-Patienten wiesen – wohl aufgrund der zweimal täglichen Gabe – im Vergleich zu Rivaroxaban niedrigere Ausgangswerte auf; Apixaban hatte allerdings längere Halbwertszeiten im Vergleich zu Rivaroxaban.

 

Die Kenntnis der möglichen Plasmaspiegel-Verläufe ist für das praktische Management dieser kritischen Patienten mit hoher Morbidität und Mortalität entscheidend, betonte Bauersachs.

 

Lindhoff-Last, E., Birschmann, I., Kuhn, J., Lindau, S., Konstantinides, S., Grottke, O. et al. (2022). Pharmacokinetics of direct oral anticoagulants in emergency situations: Results of the prospective observational RADOA-Registry. Thromb Haemost. 4, 552-559.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden