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Problematische Polypharmazie bei geriatrischen Patienten auf der Intensivstation

Unter Polypharmazie versteht man die dauerhafte Einnahme von 5 oder mehr Medikamenten. Multimorbidität ist nicht zwangsläufig mit Polypharmazie assoziiert, sie gilt jedoch als deren stärkster Prädiktor. Patienten auf der Intensivstation benötigen darüber hinaus für die akute Erkrankung oftmals eine umfassende zusätzliche Medikation.

Aus diesem Grund ist insbesondere bei der intensivmedizinischen Versorgung von geriatrischen Patienten die enge Zusammenarbeit mit der Krankenhausapotheke von besonderer Bedeutung, so Janssens.  Bereits bei Aufnahme auf die Intensivstation sollte die oft vorhandene Polypharmazie geriatrischer Patienten auf ihre absolute Notwendigkeit überprüft werden. Viele Medikamente können – neben Interaktionen und Nebenwirkungen – auch ein Delir hervorrufen und unterstützen.

Weiterhin ist beim geriatrischen Patienten auch die Empfindlichkeit gegenüber Pharmaka erhöht, was sowohl die Pharmakokinetik als auch die Pharmakodynamik betrifft:

·       Die Nierenfunktion reduziert sich im Alter kontinuierlich und dies beeinflusst die Pharmakokinetik.

·       Veränderungen der Rezeptordichte und -sensitivität sowie mangelnde Gegenregulationsmechanismen beeinflussen die Pharmakodynamik.

Daher müssen bei geriatrischen Patienten die Medikamente meist niedriger dosiert werden als bei jüngeren Erwachsenen.

 

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden