Eine Bestimmung der freien Schilddrüsenhormon-Konzentrationen (fT4 und fT3) sollte grundsätzlich erst bei TSH-Werten außerhalb des Referenzbereichs erfolgen und zeigt bei erhöhtem TSH und erniedrigter fT4-Konzentration eine manifeste Hypothyreose bzw. bei erniedrigtem TSH und erhöhter fT3- und/oder fT4-Konzentration eine manifeste Hyperthyreose an.
Aktuelle Studienergebnisse sollen uns zudem daran erinnern, dass eine TSH-Erniedrigung als Ausdruck einer zumindest latenten Hyperthyreose keine Banalität ist, sondern einer erneuten Kontrolle bedarf und auch Behandlungskonsequenz hat, so Führer. Dies werde im klinischen Alltag allzu häufig übersehen.
In der Primär- und Regelversorgung sei zudem die Dosierung der Schilddrüsenhormonmedikation kritisch zu überprüfen, insbesondere bei älteren Patienten. Oft komme man auch nicht umhin, die Indikation grundsätzlich zu hinterfragen bzw. zu revidieren.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden