Das zeigt auch eine aktuelle Studie, in der retrospektiv die Rekonstruktion von Ohrmuscheldefekten bei 327 Patienten untersucht wurde. Etwa die Hälfte der Defekte wurde mit einem Vollhauttransplantat gedeckt und etwa ein Drittel wurde mit einem Verschiebelappen rekonstruiert.
Die Autoren fassen ihre „lessons learned“ wie folgt zusammen:
1. Auch bei fortgeschrittenem Alter ist eine komplexe Rekonstruktion gerechtfertigt.
2. Eine Antikoagulation oder Thrombozytenaggregationshemmung muss für die Rekonstruktion von kleinen und mittleren Defekten nicht abgesetzt werden.
3. Auch größere Defekte lassen sich gut mit Vollhauttransplantaten decken.
4. Keilexzisionen unter Mitnahme von Knorpel bis hin zu Resektionen nach Antia-Buch sind unter Umständen Rekonstruktionen mit Knorpeltransplantation vorzuziehen.
5. Knorpeltransplantate sollten bei der Rekonstruktion zurückhaltend eingesetzt werden.
Sanniec K, Harirah M, Thornton JF: Ear reconstruction after Mohs cancer excision: Lessons learned from 327 consecutive cases. Plast Reconstr Surg. 2019 Sep; 144 (3): 719-729
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden