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Rheumaorthopädische Versorgung des Fußes ist komplex

Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) kommt es im Krankheitsverlauf bei fast allen Betroffenen zu pathologischen Deformitäten des Fußes. Diese beruhen auf der Schwächung insbesondere von Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln des Fußes, die vom entzündlichen rheumatischen Gewebe befallen sind. Neben Druckstellen und Hautläsionen ist im Endstadium ein normales Abrollverhalten des Fußes beim Gehen nicht mehr möglich, sodass das Gangbild, die Mobilität und damit auch die Lebensqualität des Rheumatikers sehr stark eingeschränkt sind.

Seit Einführung der Biologika hat sich der Krankheitsverlauf beim Rheumatiker deutlich verändert. Operationen am Rheumafuß sind in den letzten Jahren insgesamt seltener geworden und die orthopädietechnische Schuhversorgung in den Vordergrund gerückt. Eine Aufrichtung rheumatischer Fußdeformitäten ist durch einen Schuh mechanisch allerdings nicht möglich. Es kann lediglich der Progression einer Fehlstellung entgegengewirkt werden.

Die schuhtechnische Versorgung der instabilen rheumatischen Fußdeformität ist zudem sehr anspruchsvoll, da neben der Fehlstellung auch auf Druckstellen und Hautläsionen sowie auf Nebenerkrankungen wie zum Beispiel ein Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen zu achten ist. Diese können ansonsten zu einer Infektion des gesamten Fußes führen.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen können infizierte Druckstellen am Rheumafuß zu erheblichen Problemen führen. Die immunsuppressive medikamentöse Therapie muss in diesem Fall abgesetzt und durch eine Antibiotikatherapie ersetzt werden. Gegebenenfalls ist auch eine chirurgische Sanierung des Infektes notwendig. Dabei gilt das Prinzip Infekt-Beruhigung vor knöcherner Korrektur. Im Falle fortschreitender knöcherner Deformitäten am Rheumafuß werden dann chirurgische Korrekturen notwendig.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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