Eine multizentrische Arbeitsgruppe unter Leitung der Harvard Medical School hat eine Metaanalyse über das Gesamtüberleben von Patienten mit Rezidiv eines Kopf-Hals-Karzinoms nach Salvage-Chirurgie sowie nach nicht-chirurgischen Verfahren (Chemotherapie, Bestrahlung, Immuntherapie etc.) durchgeführt. Dabei zeigte sich in den analysierten Studien ein signifikanter Überlebensvorteil der chirurgisch versorgten Gruppen mit einem Gesamtüberleben nach 5 Jahren von 26 % bis 67 %. Die nicht-chirurgisch versorgten Patienten wiesen dagegen ein 5-Jahres-Gesamtüberleben von 0 % bis 32 % auf.
Insgesamt ging die Wahl für Salvage-Chirurgie statistisch mit einem Viertel der Mortalität im Vergleich zu nichtchirurgischen Verfahren einher. Die Autoren empfehlen daher, wenn irgendwie möglich, die Salvage-Chirurgie in der Rezidivtherapie bei Kopf-Hals-Tumoren.
Die Salvage-Chirurgie ist bei Rezidiven von Kopf-Hals-Karzinomen das Mittel der Wahl, kommentierte Harréus. Bei Salvage-chirurgischen Eingriffen sei dann grundsätzlich an rekonstruktive Optionen und Transplantate zu denken, um die Komplikationsraten so gering wie möglich zu halten.
Bulbul, M., Genovese, T.J., Hagan, K. et al. (2022). Salvage surgery for recurrent squamous cell carcinoma of the head and neck: Systematic review and meta-analysis. Head Neck, 44, 275-285.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden