Individuelle Behandlungsversuche sind zwar möglich; die Patienten sollten aber über den experimentellen Charakter der jeweiligen Behandlung aufgeklärt werden.
Da die Patienten gerade in den ersten Tagen nach Verschlussereignis ein deutlich erhöhtes Risiko haben, einen Schlaganfall zu entwickeln, ist jedoch eine umgehende Ursachenabklärung unerlässlich, um das individuelle Risiko abzuschätzen.
Bei frischen Verschlüssen (zumindest innerhalb der ersten Woche nach Ereignis) ist daher die direkte Einweisung in eine Stroke Unit der Neurologie oder in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses angezeigt, erklärte Feltgen. Obwohl die Empfehlungen ausschließlich mit Hilfe von Patientendaten bei Zentralarterienverschluss entwickelt worden seien, gelten diese auch für Patienten mit Arterienastverschluss.
Eine Riesenzellarteriitis müsse immer ausgeschlossen werden. Hierbei helfe neben der typischen Anamnese und dem Tastbefund der Temporalarterien die Bestimmung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und des C-reaktiven Proteins (CRP).
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden