Nach wie vor berichten 30 % bis 50 % der Tumorpatienten, die eine antineoplastische Therapie erhalten, über Schmerzen, erklärte Karin Jordan von der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam auf dem 19. Onkologie-Update-Seminar am 2. und 3. Februar 2024 in Berlin. Über 70 % der Patienten mit fortgeschrittener Tumorerkrankung beklagen das Symptom Schmerz.
Ein Meilenstein der Schmerztherapie bei diesen Patienten war die Veröffentlichung des 3-Stufen-Schmerz-Schemas der World Health Organization (WHO) im Jahr 1986. Die Sinnhaftigkeit der 2. Stufe − also der Gabe von schwachen Opioiden – ist allerdings immer wieder Anlass für kontroverse Diskussionen. Nach aktuellen Studienergebnissen ist ggf. mit direktem Überspringen von Stufe 1 auf Stufe 3 (unter Weglassen der schwachen Opioide in Stufe 2) eine schnellere Schmerzkontrolle ohne zusätzliche Nebenwirkungen zu erreichen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden