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Schnellschnitte bei Tumor-OP im Kopf-Hals-Bereich meist ohne Nutzen

Oft führen sie sogar zu falschen Rückschlüssen in der Weiterbehandlung und schädigen damit die Patienten, weswegen Schnellschnitte sogar vermieden werden sollten. Auch die jüngsten Publikationen hierzu bestätigen nahezu einhellig den fehlenden Nutzen von Schnellschnitten.

So ergab eine retrospektive Datenanalyse an insgesamt 249 Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen, dass bei 50 Patienten, die einen initial positiven Resektionsrand aufwiesen, der dann durch Nachresektion negativ (tumorfrei) wurde, dennoch ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben / krankheitsspezifisches Überleben und seltener Rezidiv-Freiheit zu beobachten waren. Ein initial positiver Schnittrand führt – unabhängig von weiteren Nachresektionen – in der Prognose zu den gleich schlechten Ergebnissen für die Krankheitskontrolle und das Überleben der betroffenen Patienten.

„Der erste Schlag“ zählt, kommentierte Harréus. Auch initial R1 resezierte Tumore haben – ungeachtet von bereits intraoperativen Nachresektionen – eine schlechtere Prognose! Aus R1 werde nicht R0 im Verlauf durch Nachresektionen und Schnellschnitte. Patienten mit initialer R1-Situation seinen in der Adjuvanz auch weiterhin als R1 zu therapieren, unabhängig vom weiteren Verlauf der Nachresektionen.

Coutu, B., Ryan, E., Christensen, D. et al. (2022). Positive margins matter regardless of subsequent resection findings. Oral Oncol, 128:105850 epub.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden