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Schubbehandlung bei Multipler Sklerose

Hierbei wird aufgrund der besseren Liquorgängigkeit Methylprednisolon bevorzugt. Die Standarddosierung beträgt 1.000 mg und wird intravenös morgens früh appliziert. Die Dauer kann je nach Ansprechen der klinischen Symptomatik zwischen 3 und 5 Tagen variieren. Bei fehlendem Ansprechen kann ein zweiter Zyklus mit einer Ultrahochdosis-Therapie mit 2.000 mg intravenös über 5 Tagen erfolgen.

 

Kommt es nach einer solchen hochdosierten Glukokorticosteroid-Therapie nicht zu einer klinisch signifikanten Besserung, soll eine Apherese-Behandlung durchgeführt werden. Hier kann entweder eine Plasmapherese oder alternativ eine Immunadsorption durchgeführt werden. Es sollten hier auch 5 Zyklen durchgeführt werden, am besten mit einer Ruhepause zwischen den Zyklen.

 

Es existieren keine belastbaren Daten, dass ein Apherese-Verfahren effektiver ist als das andere; die Immunadsorption ist vor allen Dingen hinsichtlich der Kreislaufbelastung günstiger zu bewerten. Dabei ist zu beachten, das ACE-Hemmer rechtzeitig vorher abgesetzt sind, weil sonst ein möglicherweise krisenhafter Blutdruckabfall droht.

 

Kompetenznetzwerk Multiple Sklerose. Qualitätshandbuch MS / NMOSD. 2019: 1-352

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden