Ein europäisches Autorenteam untersuchte die Sensibilisierungshäufigkeiten gegenüber den relevantesten Allergenen des europäischen Baseline-Testblocks bei Patienten mit berufsbedingter Kontaktdermatitis und verglich die Sensibilisierungsprofile verschiedener Berufsgruppen. Die höchsten Prozentsätze berufsbedingter Kontaktdermatitis traten demnach bei Patienten auf, die in der Landwirtschaft, Fischerei und verwandten Berufen, der Metallindustrie, der Chemieindustrie, dem Bauwesen und der Bauindustrie, dem Gesundheitswesen, der Lebensmittelindustrie und dem Dienstleistungssektor arbeiteten.
Sensibilisierungen gegenüber bestimmten Allergenen wurden mit einem erhöhten Risiko für berufsbedingte Kontaktdermatitis in Verbindung gebracht. Dazu gehören Gummi-Chemikalien (Thiurame, Carbamate, Benzothiazole) und Epoxidharze. Die Sensibilisierungsraten für bestimmte Allergene änderten sich im Laufe der Zeit. Während die Sensibilisierungsraten für Formaldehyd stabil waren und für Methyldibromoglutaronitril (MDBGN) leicht abnahmen, zeigte sich nach einem Rückgang ab 2014 ein erneuter Anstieg der Sensibilisierung für Methyl(chlor)isothiazolinon (MCI/MI) und insbesondere für Methylisothiazolinon (MI).
Unter den Allergenen in der europäischen Baseline-Serie wird die berufliche Relevanz am häufigsten mit Gummi-Beschleunigern, Epoxidharzen und Konservierungsmitteln in Verbindung gebracht, fasste Werfel den aktuellen Stand zusammen. Dies unterstreiche die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und gezielten Patch-Tests, um eine berufsbedingte Kontaktdermatitis zu verhindern oder zu behandeln.
Bauer, A., Pesonen, M., Brans, R., Caroppo, F., Dickel, H., Dugonik, A., Larese Filon, F. et al. (2023). Occupational contact allergy: The European perspective-Analysis of patch test data from ESSCA between 2011 and 2020. Contact Dermatitis, 88, 263-274.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden