Es spreche aber durchaus vieles für die neue Hypothese:
Betrachte man sensorische, motorische und sensibilisierte Aspekte muskuloskelettaler Schmerzen sowie die Schmerzverbreitung und autonome Zeichen, lassen sich zwischen den Gruppen somatisch klar begründeter Muskelschmerzen und Muskelschmerzen ohne sichere Organpathologie deutliche Unterschiede darstellen.
Die lokale Hyperalgesie bei gleichzeitig begrenzter Behandelbarkeit, das schlechte Ansprechen auf die üblichen Analgetika und die oft diffuse Schmerzverteilung seien gute Argumente für das neue Konzept; ferner auch autonome Dysfunktionen, die für Muskeln eher untypische Schilderung von Überempfindlichkeiten und auch brennend-einschießender und scharfer Schmerzqualitäten sowie eine mit diesem Krankheitsbildern häufig verbundene größere Rate an psychopathologischen Befunden und einer größere Rate an Komorbiditäten.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden