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Speicheltest auf Endometriose kritisch gesehen

Dazu zitierte er eine klare Stellungnahme der AG Endometriose (AGEM; hier auszugsweise wiedergegeben und redaktionell bearbeitet):

Seit dem 12.10.2022 ist in Deutschland ein Speicheltest kommerziell erhältlich, der auf dem Nachweis einer mikroRNA-Signatur beruht. Der Test geht auf eine französische Studie zurück, bei der prospektiv bei 200 symptomatischen Patientinnen in Speichelproben ein mikroRNA Profil (von 109 miRNA’s) definiert wurde, das bei Endometriose charakteristisch verändert sein soll. In 150 Fällen konnte eine Endometriose operativ bestätigt werden, in 50 Fällen lag keine Endometriose vor.

Der Test soll eine 96,7 %ige Sensitivität und eine 100%ige Spezifität aufweisen. Weiterführende Studien laufen. Mehrere Fragen sind jedoch noch offen. Natürlich ist grundsätzlich ein einfacher Test auf Endometriose wünschenswert; dennoch sehen die Autoren den nun vorliegenden Test zum aktuellen Zeitpunkt noch mit Zurückhaltung:

·         Das Patientinnenkollektiv ist mit 200 Patientinnen relativ klein.

·         Es wurden ausschließlich symptomatische Patientinnen eingeschlossen.

·         Es fehlen derzeit noch Validierungsstudien an größeren Kollektiven, sowie an Patientinnengruppen, die auch asymptomatische Fälle einschließen.

·         Es fehlen des Weiteren bestätigende multizentrische Daten.

·         Auch die Frage des Einflusses der Adenomyosis wurde bisher nicht adressiert bzw. in der Studie nicht diskutiert.

Einen weiteren kritischen Punkt stellen die hohen Kosten von 799 Euro dar, die derzeit von den Patientinnen selber gezahlt werden müssen, betonen die Autoren.

Diese Beurteilung wird von anderen Gruppen im Wesentlichen mit den gleichen Argumenten unterstützt, so Ebert.

Mechnser, S. (2022/2023). Arbeitsgemeinschaft Endometriose der DGGG. Stellungnahme Speicheltest zur Diagnostik der Endometriose (Endotest®).

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden