Der Status epilepticus (konvulsiv aber auch nonkonvulsiv) bleibt ein neurologischer Notfall, der möglichst rasch auf einer neurologischen Intensivstation behandelt werden sollte, erklärte Hajo Hamer vom Epilepsiezentrum an der Neurologischen Universitätsklinik Erlangen auf dem 15. Neurologie-Update-Seminar am 24. und 25. März 2023 in Berlin.
Insbesondere ein Status epilepticus ohne vorherige bekannte Epilepsie geht mit einer hohen Mortalität einher. Die Mortalitätsraten hängen von der Refraktärität des Status ab und reichen bis zu 50 % und darüber hinaus beim superrefraktären Status epilepticus.
Neben den klassischen anfallssupprimierenden Medikamenten muss auch die Ätiologie des Status abgeklärt werden. Deren Behandlung hilft häufig signifikant und rasch dabei, den Status zu durchbrechen. Ist keine offensichtliche Ursache erkennbar, muss auch immer an autoimmunologische Prozesse gedacht werden, sodass mittlerweile gerade beim (super-)refraktären Status epilepticus eine Immunmodulation versucht werden kann. Häufig bleiben allerdings neurologische und kognitive Defizite.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden