Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Testosteron-Therapie bei funktionellem Hypogonadismus nur unter strenger Nutzen-/Risiko-Abwägung

Zwar konnte in der großen TRAVERSE-Studie gezeigt werden, dass eine Testosteron-Therapie bei funktionellem Hypogonadismus des älteren Mannes kurz- bis mittelfristig kardiovaskulär sicher ist. Dennoch sollte die Indikation für eine Testosteron-Behandlung aufgrund der nur sehr moderaten Vorteile mit gesicherten Effekten lediglich für Libido und sexuelle Aktivität nur nach einer konsequenten spezifischen Behandlung aller Komorbidiäten (Diabetes mellitus Typ 2, Schlafapnoe, Depression, erektile Dysfunktion, Osteoporose) und bei Adipositas / Metabolischem Syndrom erst nach einem intensiven Behandlungsversuch mit Lebensstilmaßnahmen für 6 bis 12 Monate sowie nach einer strengen Nutzen-/Risiko-Abwägung mit entsprechender individueller Aufklärung versuchsweise für 6 bis 12 Monate in Erwägung gezogen werden. Auch sollte die Therapie bei fehlender Verbesserung der hypogonadalen Symptomatik nach 6 bis 12 Monaten wieder beendet werden.

Dabei sollte die Testosteron-Gabe nur bei symptomatischen Männern mit wiederholt unterhalb des Normbereichs gelegenen Testosteron-Spiegeln bevorzugt transdermal appliziert und in niedriger Dosis so titriert werden, dass die Testosteron-Spiegel im unteren Normbereich gelegen sind. Während der Therapie muss eine regelmäßige (alle 3 bis 6 Monate) klinische und laborchemische Verlaufskontrolle (PSA, Hämatokrit [< 54 %], Gesamt-Testosteron) erfolgen.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden