Durch den Siegeszug der inhalativen Therapien bei Asthma und COPD im 21. Jahrhundert wurde die Bedeutung von Theophyllin immer weiter zurückgedrängt. Insbesondere bei der COPD wird inzwischen Theophyllin aufgrund der deutlich geringeren Wirkung im Vergleich zu modernen inhalativen Bronchodilatatoren sowie angesichts der geringen therapeutischen Breite und der Aggravierung kardialer Komorbiditäten kritisch gesehen.
Analysen zeigen zudem, dass COPD-Patienten mit Theophyllin häufiger im Krankenhaus behandelt werden mussten als COPD-Patienten gleichen Schweregrades ohne Theophyllin-Therapie. Daher wird eine Dauertherapie mit Theophyllin in normaler oder hoher Dosis bei der COPD nicht mehr empfohlen.
Die aktuelle TASCS-Studie zeigt nun endgültig, dass auch eine niedrigdosierte Theophyllin-Begleittherapie zur Steroid-Therapie bei COPD wirkungslos ist.
Jenkins CR, Wen FQ, Martin A et al. (2021) The effect of low-dose corticosteroids and theophylline on the risk of acute exacerbations of COPD: the TASCS randomised controlled trial. Eur Respir J, 57, doi:10.1183/13993003.03338-2020.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden