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Therapie der Anaphylaxie:  Adrenalin ist entscheidend

Die Dosierungsempfehlungen liegen bei 0,3 mg bis 0,5 mg. Autoinjektoren verschiedener Hersteller erzeugen allerdings – je nachdem, ob es sich um eine Hochdruck- oder einer Niederdruckspritze handelt – unterschiedliche Wirkstoffpeaks. Zudem ist zu beachten, dass adipöse Patienten von einer Dosis von 0,5 ml, appliziert mit einer relativ langen Nadel (um eine subkutane Verabreichung zu vermeiden), profitieren.

Kleinkinder mit einem Gewicht unter 15 kg sind dagegen durch eine versehentliche intraossäre Injektion gefährdet: Eine solche Injektion ins Knochenmark kommt einer intravenösen Injektion gleich und muss vermieden werden! Daher sollte zur Injektion bei Kleinkindern der Oberschenkelmuskel zusammengedrückt gehalten und ggf. der Autoinjektor (mit 0,15 mg Adrenalin) zusätzlich schräg angesetzt werden.

Ob die häufig durchgeführte zusätzliche Verabreichung von Glukokortikoiden und Antihistaminika tatsächlich effektiv ist, ist sehr fraglich, erklärte Burak Uslu vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden. Eine Wirksamkeit beider Substanzklassen in der Therapie der Anaphylaxie ist weiterhin nicht eindeutig belegt.

Dennoch wird in der aktuellen „Leitlinie eine Verabreichung zu Akuttherapie und Management der Anaphylaxie“ (Update 2021) die Gabe von Antihistaminika bei allen anaphylaktischen Reaktionen bereits im Anfangsstadium nach Stabilisierung der Vitalfunktionen empfohlen.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden