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Therapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms

1.    Operation mit dem Ziel der kompletten Tumorresektion

2.    Chemotherapie aus Carboplatin und Paclitaxel

3.    Erhaltungstherapie mit Bevacizumab und/oder einem PARP-Inhibitor

Hierzu zählen präoperative, intraoperative und postoperative Maßnahmen. Die ERAS (Enhanced recovery after Surgery™) Richtlinien wurden 2024 überarbeitet. Insbesondere werden die präoperative Flüssigkeitszufuhr bis 2 Stunden vor der Operation favorisiert sowie eine gezielte Kohlenhydratzufuhr vor der Operation, da diese Maßnahmen die Patientinnenzufriedenheit erhöhen.

Für die intraoperative Analgesie sollten zusätzlich regionale Anästhesieverfahren genutzt werden, da es eine Evidenz gibt, dass hierdurch die sympathische, adrenerge und inflammatorische Antwort auf den chirurgischen Eingriff reduziert werden kann. Die Wundinfiltration mit Lokalanästhesie wie ein TAP-Block (Transversus abdominis Block) sollte bevorzugt angewendet werden.

Drainagen, insbesondere auch der Blasenkatheter, sollten so früh wie möglich entfernt werden, um die Mobilisierung zu erleichtern.

Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom haben ein erhöhtes Thromboserisiko und sollten eine duale Prophylaxe mit mechanischer Kompression und medikamentöser Thromboseprophylaxe, die bereits präoperativ begonnen wird, erhalten. Die Thromboseprophylaxe sollte nach der Operation ausreichend lange fortgeführt werden, mit niedermolekularem Heparin oder einem DOAC.

Die Operation beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom erfolgt mit dem Ziel, alle Tumoren zu entfernen, da der postoperative Tumorrest der stärkste Prognosefaktor für das Überleben der Patientinnen ist. In einer Metaanalyse aus drei AGO-Studien hatten Patientinnen mit komplett entferntem Ovarialkarzinom ein medianes Überleben von 99,1 Monaten gegenüber 36,2 Monaten bei einem Tumorrest von < 1 cm und 29,6 Monaten bei einem Tumorrest > 1 cm. Die Hazard Ratio für das Überleben bei kompletter Tumorresektion betrug 0,68.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden