Dabei werden zu den VTE tiefe Venenthrombosen, Pulmonalembolien und zentrale Venenkatherter-assozierte Ereignisse gezählt. Die Prävalenz von VTE steigt, was durch mehrere Faktoren bedingt ist (längeres Überleben von Malignom-Patienten, vermehrte Detektion asymptomatischer VTE durch intensivere Diagnostik, therapieassoziiert oder vermehrter Einsatz von zentralen Venenkathetern).
Alle Malignom-Patienten sollten zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung/Therapie in Bezug auf das individuelle VTE-Risiko regelmäßig bewertet werden, forderte Ataseven. Entsprechend sollte eine Adjustierung der VTE-Prophylaxe bzw. die Initiierung einer Therapie erfolgen.
Im Verlauf komme es jedoch nicht selten dazu, dass – insbesondere bei gynäkologischen Patientinnen mit ulzerierendem Tumor – unter therapeutischer Antikoagulation eine klinisch relevante Blutung eintrete. Hier gelte es, eine individuelle Abwägung zwischen der Re-VTE-Gefahr und dem relevanten, ggf. lebensbedrohlichen Risiko einer Blutungskomplikation vorzunehmen. In der Regel sollte (zu mindestens vorübergehend) die prophylaktische Antikoagulation pausiert und auf prophylaktische Dosis zu reduziert werden.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden