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Tumorsuche bei spontaner venöser Thromboembolie

·       Bei der gegenseitigen Beziehung zwischen VTE und Krebserkrankung kommt es bei Krebspatienten etwa achtmal häufiger zu einer VTE, und bei etwa 10 % bis 20 % der Patienten mit VTE liegt ein Malignom vor.

·       Nach einer VTE wird innerhalb eines Jahres gehäuft ein Malignom diagnostiziert, insbesondere nach spontaner VTE.

·       Bei Patienten über 50 Jahren kommt es nach einem spontanen VTE-Ereignis häufiger (ca. 7 % in zwei Jahren) zu einer neu diagnostizierten Krebserkrankung, und je nach Umfang der initiierten Diagnostik werden nach einer spontanen VTE in 3 % bis 15 % neue Malignome entdeckt. 

 

Die neue interdisziplinäre deutsche S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und Lungenembolie“, seit Oktober 2023 auch in gedruckter Form verfügbar, empfiehlt nun,

1.    bei spontanen VTE eine zugrundeliegende Tumorerkrankung in Betracht zu ziehen (Empfehlungsstärke ↑),

2.    Alters- und Geschlechts-spezifische Risiken zu berücksichtigen (Empfehlungsstärke ↑),

3.    die bildgebende Diagnostik, die im Zusammenhang mit der VTE durchgeführt wurde, auch im Hinblick auf eine mögliche Krebserkrankung mit zu beurteilen (Empfehlungsstärke ↑↑).

 

Ein Basis-Screening auf einen okkulten Tumor wird in Anlehnung an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vorgeschlagen.

https://register.awmf.org/assets/guidelines/065-002l_S2k_Venenthrombose-Lungenembolie_2023-09.pdf

 

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden