Interstitielle pulmonale Veränderungen, welche zufällig entdeckt werden, werden als interstitielle Lungenabnormalitäten (ILA) bezeichnet. ILA dürfen nur diagnostiziert werden, wenn es sich um Zufallsbefunde handelt – also nicht bei Patienten mit einer bekannten interstitielle Lungenerkrankung oder wenn die klinische Symptomatik zu einer CT mit der Frage nach einer Lungenfibrose führt.
Als Hauptrisikofaktoren für das Vorliegen von ILA konnten zunehmendes Alter, Rauchen und andere inhalative Noxen sowie genetische Faktoren identifiziert werden. ILA haben eine Prävalenz von 4–9 % (Raucher) und 2–7 % (Nicht-Raucher). Die Definition der Fleischner Gesellschaft empfiehlt die Abnormalitäten ab 5 % einer betroffenen Lungenzone zu beschreiben. Zu den Kriterien zählen: Milchglasartige Dichteanhebungen, retikuläres Muster, Lungenparenchymverziehungen, Traktionsbronchiektasen, Honigwaben und nicht-emphysematische Zysten.
Nach der aktuellen Studienlage sind ILA mit einem schlechten klinischen Outcome und einer erhöhten Mortalität assoziiert, so Ley-Zaporozhan. Die Beschreibung von ILA seien für das Management und Outcome von Patienten von großer Bedeutung. Das Vorhandensein von ILA sollte eine Verlaufskontrolle mittels CT triggern und die Anbindung an die Pneumologie bestärken.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden