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Vasoaktive Substanzen in der evidenzbasierten Narkose

Eine aktuelle Meta-Analyse zeigt, dass etwa 25 % weniger Patienten nach großen abdominalchirurgischen Operationen eine postoperative Komplikation erleiden, wenn intraoperativ vasoaktive Substanzen verwendet werden. Diese Effekte sind sowohl innerhalb zielgerichteter („goal directed“) Infusionskonzepte als auch bei Standardinfusionsbehandlung nachweisbar.

 

Aus chirurgischer Sicht ist die Gabe vasoaktiver Substanzen bei euvolämen Patienten mit einer inadäquaten Kreislaufsituation sinnvoller als die Gabe größerer Flüssigkeitsmengen: Die Gabe vasoaktiver Substanzen reduziert in dieser Situation nämlich die Komplikationsrate, während eine Hypervolämie zu einem relevanten Anstieg lokaler und allgemeiner Komplikationen führt und daher unbedingt vermieden

werden muss.

 

Die chirurgische Sorge um die adäquate Perfusion von Anastomosen unter ionotroper oder vasopressiver Therapie erscheint unangebracht. Vielmehr sollte der Chirurg aus dem gleichen Grund darauf dringen, dass die unkritische Gabe größerer Infusionsmengen intra- und postoperativ unterbleibt, forderte Schwenk. Hier sei noch mehr als bisher die enge Kommunikation zwischen Operateur und Anästhesist gefragt.

 

Deng C, Bellomo R, Myles P (2020): Systematic review and meta-analysis of the perioperative use of vasoactive drugs on postoperative outcomes after major abdominal surgery. Br J Anaesth 124: 513-524. 10.1016/j.bja.2020.01.021

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden