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Vergiftung mit Eibe in suizidaler Absicht – selten, aber gefährlich

Da Nadeln und Samen gut zerkaut werden müssen, um Toxine freizusetzen, jedoch bitter schmecken, treten bei Kindern in den meisten Fällen akzidenteller Aufnahme – wenn überhaupt – nur leichte Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Diarrhoen auf.

Es ist jedoch zu beachten, dass eine Eiben-Vergiftung bei Erwachsenen und Jugendlichen insbesondere in suizidaler Absicht erfolgt, so dass deutlich größere Mengen eingenommen werden und entsprechend ernstere Auswirkungen haben können. Da die Eibe ubiquitär vorkommt, ist eine Zunahme an Eiben-Intoxikation in suizidaler Absicht zu verzeichnen.

Die Erkennung einer Eiben-Vergiftung ist oft herausfordernd, insbesondere ohne offensichtliche Anzeichen oder Hinweise auf einen Suizidversuch. Myokardial wirkt Taxin B als das Haupttoxin der Eibe überwiegend negativ ino- und dromotrop. Eine tödliche Dosis für einen Erwachsenen entspricht 50 g Eibennadeln, was etwa 250 mg Taxus-Alkaloid oder ungefähr 3 mg Taxin pro Kilogramm Körpergewicht bedeutet. Bei unklaren breitkomplex EKG-Veränderungen sollte daher auch an diese seltene Vergiftung gedacht werden.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden