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Vibrationsbedingtes vasospastisches Syndrom als Berufskrankheit

Über das vibrationsbedingte vasospastische Syndrom, das beim (beruflichen) Gebrauch vibrierender Handwerkzeuge durch die Übertragung der Vibrationen auf das Hand-Arm-Funktionssystem verursacht wird, berichtete Peter Klein-Weigel von der Klinik für Angiologie und Diabetologie am Helios Klinikum Berlin-Buch auf dem 15. Interdisziplinären Update-Seminar Gefäßmedizin am 15. und 16. März 2024 (Livestream).

Neben einer Frequenzabhängigkeit der Vibrationsschäden besteht eine Abhängigkeit von der Expositionsdauer. Die Schädigungen betreffen v. a. die peripheren Nerven (demyelinisierende Neuropathie, perineurale Fibrose, Rarefizierung der Nervenfasern), die kleinen Hand- und Fingerarterien (funktionell-vasospastische Störung, endotheliale Hyperplasie, perivaskuläre Fibrose, Finger- und Handarterien-Verschlüsse) sowie die Gelenke und Weichteile. Sensoneuronale Störungen (demyelinisierende Polyneuropathie) treten i. d. R. vor vaskulären Symptomen (Raynaud-Phänomen, akrale Ischämie) auf.

Betroffen sind v. a. Arbeiter aus den folgenden Branchen: Hoch- und Tiefbau, Bergbau, Anlagenbau, Montage- und Demontagewirtschaft, Stahl- und Metallverarbeitung, Forstwirtschaft, Agrarwirtschaft, Gartenbau und Abfallwirtschaft. Die Erkrankung trägt die Berufskrankheiten-Nummer BK 2104. Bereits der Verdacht ist gegenüber der zuständigen Berufsgenossenschaft meldepflichtig.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden