Neben der medizinischen Indikation werden zunehmend intraokulare Implantate aus kosmetischen Gründen eingesetzt. Bei BrightOcular® Iris-Implantaten handelt es sich um intraokulare Implantate aus Silikon, die in die Vorderkammer implantiert werden, um die Farbe der Iris zu verändern. Über das Sicherheitsprofil der BrightOcular® Iris-Implantate wurde in der Literatur bisher wenig berichtet.
Die Autoren schildern in einem Poster folgende Fallserie: Zwischen 2020 und 2023 stellten sich an der Universitätsaugenklinik Essen insgesamt 5 Patienten mit im Ausland beidseitig implantierten kosmetischen BrightOcular® Iris-Implantaten vor. Das Durchschnittsalter bei Erstvorstellung betrug 34 Jahre. Hauptbeschwerden bei der Erstvorstellung waren Schmerzen und Visusminderung an mindestens einem operierten Auge.
Bei allen Augen (n = 10) wurde eine Pigmentdispersion beobachtet. Des Weiteren wurden ein Sekundärglaukom, eine bullöse Keratopathie durch endotheliale Dysfunktion, eine Katarakt sowie eine Uveitis in jeweils n = 7, n = 6, n = 4 und n = 3 Augen festgestellt. Fünf Augen wiesen einen Visusabfall unter 0,8 auf. Bei der Erstvorstellung betrug der Augeninnendruck im Durchschnitt 20,1 ± 11,3 mm Hg, wobei vier Augen bereits mit topischer antiglaukomatöser Therapie anbehandelt waren.
Bei allen Augen war eine Explantation der Iris-Implantate erforderlich, wobei der Zeitraum zwischen Implantation und Explantation zwischen 3 und 7 Jahren lag. Bei den 6 Augen mit einer bullösen Keratopathie wurde in 2 Fällen eine DMEK und in 4 Fällen eine perforierende Keratoplastik durchgeführt. Bei insgesamt 4 Augen wurde nach Explantation der BrightOcular® Iris-Implantate eine Katarakt-Operation durchgeführt.
Rastoaca, C., Dalbah, S., Westekemper, H., Manthey, A., Bechrakis, N.E, Fiorentzis, M. (2023). Sekundärkomplikationen nach Implantation kosmetischer Irisimplantate – Eine Fallserie. Die Ophthalmologie, Suppl 2, 240-241
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden