Bei anaphylaktischen Reaktionen sollten Patienten zunächst hingelegt werden; die Beine müssen hochgelagert werden. Flüssigkeitsgabe und Applikation von Adrenalin sind zur Behandlung entscheidend:
· Adrenalin wird gewichtsadaptiert i.m. verabreicht. Die frühe Gabe von Adrenalin verhindert ein Fortschreiten der allergischen Reaktionen, insbesondere bei zunehmenden Kreislaufbeschwerden.
· Bei unzureichender Wirkung ist die Flüssigkeitsgabe unerlässlich. Im klinischen Alltag sollte daher bei beginnender anaphylaktischer Reaktion unmittelbar ein großvolumiger i.v. oder intraossärer Zugang zur Flüssigkeitssubstitution gelegt werden.
Ein vermindertes Herzschlagvolumen war schon vor anderen objektivierbaren Reaktionen auch bei nur leichten Reaktionen messbar; damit sollte Flüssigkeit bei den ersten Zeichen einer Reaktion verabreicht werden. Adrenalin wird insbesondere bei kardialen oder pulmonalen Symptomen empfohlen. In jeder Praxis muss das gesamte Personal regelmäßig in der Anaphylaxie-Behandlung geschult werden, ergänzte Brehler.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden