Bei Verdacht auf gastrointestinale Blutung gilt die schnelle Risikoabschätzung mittels Klinik, Hämoglobin-Wert und Laktat. Die Stabilisierung steht vor endoskopischen Maßnahmen. Wichtig sind intensivmedizinische Überwachung, Kreislauf- und Atemwegssicherung sowie eine restriktive Transfusionsindikation (Hb zwischen 7 und 9 g/dl). Tranexamsäure sollte bei der akuten gastrointestinalen Blutung nicht eingesetzt werden.
Zum optimalen Zeitpunkt der Endoskopie gibt es aktuelle Studien. Für die deutsche Situation kann man daraus ableiten:
· Bei hämorrhagischem Schock oder vermuteter Varizenblutung sollte die Endoskopie nach Kreislaufstabilisierung sofort erfolgen.
· Bei akuter nicht-variköser oberer gastrointestinaler Blutung sollte eine Endoskopie innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme und nach Kreislaufstabilisierung durchgeführt werden.
Retrospektive Daten legen nahe, dass die prä-endoskopische Stabilisierung (Volumen, Gerinnungsoptimierung, Transfusion etc.) für den Erfolg der Notfallendoskopie entscheidend ist, so Tacke.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden