Vor der Colon-Hydro-Therapie warnt Thomas Frieling, Ärztlicher Direktor des Helios-Klinikums Krefeld, in der Zeitschrift „Apotheken Umschau“ (Heft 4/2020). Belege dafür, dass eine Behandlung mit dieser Methode Erkrankungen oder auch nur das Allgemeinbefinden positiv beeinflussen kann, liegen nicht vor; dagegen sind z. T. schwere Komplikationen nachgewiesen.
Die Colon-Hydro-Therapie soll angeblich „Schlacken“ sowie schädliche Bakterien aus dem Darm entfernen, wobei in der Regel 10 bis 15 Sitzungen dieser Darmspülungen empfohlen werden. Aber „im Darm gibt es keine Schlacken“, so Frieling. Auch habe die Therapie – anders als oft angepriesen – höchstwahrscheinlich keinen positiven Einfluss auf das Darm-Mikrobiom.
Zudem kam es in Einzelfällen zu gravierenden Nebenwirkungen der Colon-Hydro-Therapie wie etwa Darmwandblutungen, Perforationen der Darmwand, Infektionen durch unsaubere Geräte sowie Störungen des Elektrolythaushalts, welche im Extremfall zum Tode führen können. Der IGeL-Monitor der gesetzlichen Krankenversicherung bewertet die Colon-Hydro-Therapie daher negativ: Die Nachteile überwiegen klar den Nutzen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden