Ein belastbarer und reproduzierbarer Beweis für die Wirksamkeit der Homöopathie in der Onkologie lässt sich nicht finden, erklären Christian Keinki und Jutta Hübner vom Universitätsklinikum Jena in einem narrativen Review in der Fachzeitschrift „tägliche praxis“ (2019, Band 62/2, 333–343).
Alle systematischen Reviews kommen jeweils zu einer negativen Einschätzung. Die Homöopathie zeigt weder in der direkten Krebstherapie noch bei der Symptomkontrolle eine Wirkung.
Dagegen finden sich mitunter erhebliche gesundheitliche Risiken durch die Anwendung von Homöopathie, weil zum Teil für die Prognose relevante Therapien verzögert oder abgebrochen wurden. Zudem entstehen Kosten und es kann ein Vertrauensbruch im Arzt-Patienten-Verhältnis resultieren.
Aus ethischer Sicht verbietet sich deshalb ein Einsatz der Homöopathie in der Onkologie, folgern die Autoren.
■ G.-M. Ostendorf, Wiesbaden