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Zentralarterienverschluss – ein ophthalmologischer Notfall

Es handelt sich um eine akute retinale Ischämie (CRAO), welche zumindest bei einem Teil der Patienten den gleichen Mechanismen wie zerebrale Ischämien folgt. Die Ätiologie ist heterogen: Embolien (Fibrin, Cholesterin) und vaskulitisch (Riesenzellarteriitis, Susac‐Syndrom). Es bestehen Assoziationen mit vaskulären Risikofaktoren sowie mit Karotis-Atherosklerose, Vorhofflimmern und persistierendem Foramen ovale.

Es handelt sich um einen ophthalmologischen Notfall, dessen Diagnose durch Augenarzt erfolgt (optische Kohärenz-Tomographie / OCT). Überwachung und weitere Diagnostik erfolgen auf der Stroke Unit, zumal die Inzidenz zerebraler Ischämien nach einem Zentralarterienverschluss 12 % bis  36% innerhalb von 4 Wochen beträgt!

Zur Lyse-Therapie:

·       Die intraarterielle Lyse ist evtl. effektiv, aber logistisch sehr komplex.

·       Die systemische Lyse ist wahrscheinlich effektiv, allerdings nur innerhalb von 4,5 Stunden nach Beginn.

Ansonsten bestehen Möglichkeiten der konservative Therapie (Bulbus-Massage, Hämodilution, Azetazolamid) sowie die Parazentese der Vorderkammer und  die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO).

Insgesamt gebe noch viele offene Fragen, so Sitzer, jedoch nur wenig hochwertige Evidenz.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden