Ausgedehnte Tattoos der Haut können offensichtlich zu Folgerkrankungen auch an davon weiter entfernten Stellen des Körpers Anlass geben. An der Johns Hopkins University in Baltimore wurden innerhalb von 18 Monaten bei sieben Patienten nach zunächst reizloser Tätowierung ausgedehnter Hautbereiche im Abstand von mehr als sechs Monaten nach der Tätowierung einmal Hautreaktionen der tätowierten Areale selbst beobachtet, weiter war ein simultanes Auftreten von Uveitiden mit Schmerzen der Augen, Lichtscheu und größeren Visusverlusten bis hinab zu einem Visus von nur noch 0,05 festzustellen gewesen (Tattoo-Associated Uveitis, Invest Opthalmol Vis Sci (2014), 55: E-Abstract 2507). Diese intraokulären Entzündungen werden nach den Autoren vermutlich über eine Immunreaktion auf toxische Inhaltsstoffe der verwendeten Tattoofarben wie Phenole und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstanden sein. Die Behandlung erfolgte entweder durch systemische oder lokale intraokuläre Gabe von Prednisolon. Von einer Entfernung der Tattoos wurde wegen deren Größe abgesehen.
(Deutsches Ärzteblatt 111 (2014), 51–52: C 1842)
E. Losch, Frankfurt/Main