In einer Metaanalyse von Studien, erstellt seit dem Jahre 2000, haben Lohr et al. nach Hinweisen gesucht, die einen Einfluss auf Alterung und den allgemeinen Gesundheitszustand von Personen mit der Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) geben können.
Untersucht wurde einmal die Länge der Telomere von Leukozyten, deren Verkürzung für einen Alterungsprozess genommen werden kann. Eine solche Verkürzung konnte in allen sechs Studien, die diese Untersuchung beinhalteten, nachgewiesen werden. Zusätzlich war in dem Personenkreis mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung eine auffällige Erhöhung von C-reaktivem Protein, Interleukin-1-beta und Interleukin-6, ferner des Tumor-Nekrose-Faktors zu verzeichnen. Weitere Studien ergaben Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen, Typ-2 Diabetes, Magengeschwüren und auch Demenz bei diesen Betroffenen.
Die Natur der Assoziation dieser Befunde mit der PTBS ist nach den Autoren einstweilen noch nicht klar und bedarf weiterer Untersuchungen. Möglichweise müsse aber das Konzept der PTBS weg von einer reinen psychischen Erkrankung hin zu einer Systemerkrankung überdacht werden.
(Lohr JB, Palmer BW, Eidt CA, Aailaboyina S, Mausbach BT, Wolkowitz OM, Thorp SR, Jeste DV: Is Post-Traumatic Stress Disorder Associated with Premature Senescence? A Review of the Literature. The American Journal of Geriatric Psychiatry (2015): http.//dx.doi.org/10.1016/J.japg2015.04.001)
E. Losch, Frankfurt/Main