André Naumann, Volker Dittrich
2018, X und 207 Seiten, Hardcover
Walter de Gruyter Verlag, Berlin/Boston, 79,95 Euro
ISBN 978-3-11-037690-6
Verfasst von einem Rechtsanwalt und einem Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallmedizin soll dieser „Leitfaden für Ärzte“ den behandelnden Ärzten, v. a. Unfallchirurgen, bei der raschen und wirtschaftlich effizienten Berichterstattung über Unfallfolgen für die private Unfallversicherung helfen. Daher werden nach einleitenden Kapiteln über den rechtlichen Rahmen und die medizinischen Aspekte verschiedener Unfallfolgen zahlreiche Formulare für Atteste, Berichte und die Befunderhebung präsentiert und erläutert, welche durchaus nützlich sein dürften.
Der Zielrichtung der Autoren entsprechend werden die für medizinische Sachverständige relevanten juristischen Aspekte knapp, aber übersichtlich dargelegt. So wird etwa ausgeführt, dass der Ausschluss psychischer Reaktionen von der Leistungspflicht der wohl umstrittenste Ausschlusstatbestand ist.
Dazu heißt es als Merksatz: „Psychische Probleme wie Angstzustände sind keine Seltenheit und belasten den Versicherten, aber auch dessen Umfeld. Das begründet aber keine Leistungen aus der privaten Unfallversicherung. Die von den Versicherern anerkannten Fälle betreffen regelmäßig Menschen mit schwerwiegenden Hirnverletzungen.“
Zur allgemeinen Information, etwa über die Versicherungsbedingungen der privaten Unfallversicherung, oder zur Kausalitätsprüfung bei verschiedenen häufigen Unfallfolgen ist das Buch durchaus geeignet. Für den medizinischen Sachverständigen, der bereits Erfahrungen mit Begutachtungen für die private Unfallversicherung hat, finden sich allerdings keine wesentlichen neuen Informationen. Auch werden keinerlei Angaben gemacht zur gutachtlichen Einschätzung von Unfallfolgen; die Gliedertaxe wird nicht einmal erwähnt.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden